Ein Traum von einer feinen Merino-Stola! Die Drops Baby Merino hat es mir wirklich angetan, und schon lange hatte ich mir gewünscht, den „Hamburg Calling“, eine sehr schöne Stola, die ich schon mal aus dem Wolle-Alpaka-Gemisch „Drops Air“ gemacht hatte, aus feinem Garn zu stricken. Zum einen wollte ich sehr gerne eine feinere Stola haben. Zum anderen fusselt das Alpaka gerade auf dunkler Kleidung doch ziemlich. Da sich das ausgewählte Garn, „Drops Baby Merino“ etwas anders verhält als die dickere Wolle und natürlich auch andere Maschenzahlen anfallen, habe ich hier beschrieben, wo und wie ich von der Originalanleitung abweiche.
Vom Ergebnis bin ich begeistert: ein wunderschönes Teil für die Übergangszeit und an langen Sommerabenden im Freien, statt Jacke, oder als Schal zum Mantel, wenn es kalt ist. Die Rüschen haben einen fantastischen „Sprung“.
Aber es war eine echte Fleißarbeit. 182 Reihen mit zuletzt rund 1.400 Maschen (!) pro Reihe in Nadelstärke 3,5: Das strickt sich nicht mal eben an einem Nachmittag. 😉
Im Folgenden beschreibe ich bewusst nur meine Abweichungen vom Original, weil ja auch kostenfreie Anleitungen wie die von mir genutzte dem Urheberrecht unterliegen. Du brauchst also die Anleitung, um die Stola zu arbeiten, plus meine folgende Beschreibung, wenn du es mir nachmachen möchtest.
Hier gibt es die Originalanleitung im Blog von Lanade.
Material
ca. 420 g Drops Baby Merino (175 m/50 g) in grau
Werkzeug
- Rundstricknadel KnitPro Cubics in der Stärke 3,5*
- 4 Maschenmarkierer
- Stopfnadel zum Fäden-Vernähen
Maße der Stola
In der hinteren Mitte, vom oberen Rand bis zum Beginn der Rüsche gemessen, ist die Stola vor dem Waschen etwa 55 cm lang gewesen. Der seitliche Rand von oben bis zur Rüsche ist etwa 61 cm lang. Das mittlere „Tortenstück“ hat von Zunahme bis Zunahme am Ende, bevor die Rüsche beginnt, etwa eine Breite von 90 cm.
Aber: Die Baby Merino geht beim Waschen etwas auseinander. Nach der ersten Wäsche und nach dem Trocknen beträgt die hintere Länge ohne Rüsche nun etwa 57 cm. Das hatte ich absichtlich so einkalkuliert!
Maschenprobe
Die Maschenprobe mit Nadeln 3,5 (KnitPro Cubics) beträgt bei mir für ein Quadrat von 10 x 10 cm: ca. 25 Maschen und ca. 35 Reihen. Tatsächlich ist das aber wirklich nicht so wichtig. Denn erstens wird das Teil ja nicht auf Maß gearbeitet. Zweitens kannst du ja bei jeder beliebigen Maschen- und Reihenzahl mit dem Abschluss beginnen, wenn du findest, dass die Stola groß genug ist.
Garnverbrauch
Verbraucht habe ich, wie gesagt, für die genannten Maße insgesamt knapp 9 Knäuel „Drops Baby Merino“. Sie hat eine Lauflänge von 175 m auf 50 g. Das heißt, wenn du diese Stola nacharbeiten willst, eignet sich beispielsweise genauso ein beliebiges vierfädiges Sockengarn. Die Baby Merino ist aber so fein und weich, dass ich schon darüber nachdenke, eine weitere Stola in einer anderen Farbe aus genau diesem Garn zu machen.
Allerdings ist das fertige Teil, obwohl es ja weniger dick ist, doch deutlich schwerer als aus dem Alpakagemisch. Schurwolle ist eben schwerer. Ich finde das aber schön.
Du kannst die Stola auch größer stricken. Bedenke aber, dass der Garnverbrauch immens steigt, je länger die Reihen werden. In der Rüsche zum Abschluss ergab ein Knäuel weniger als 1 cm Länge.
Maschenanschlag und krauser Anfang
Ich habe 32 Maschen angeschlagen und sie so aufgeteilt, wie in der Anleitung für den „Hamburg Calling“ beschrieben.
Den ersten Versuch hatte ich dann genauso gearbeitet wie in der Originalanleitung mit der „Air“ beschrieben, also nach dem Maschenanschlag glatt rechts gestrickt. Das hat sich aber gleich dermaßen gerollt, dass ich es wieder aufgeribbelt habe. Im zweiten Versuch habe ich dann nach dem Maschenanschlag erst einmal sechs Reihen kraus gestrickt = Hin- und Rückreihen rechts. Dabei habe ich aber die Maschen schon genauso zugenommen, wie angegeben.
Danach habe ich glatt rechts weitergestrickt = Hinreihen rechts, Rückreihen links. Erfreulicherweise rollt sich der Seitenrand aufgrund der Zunahmen nach der ersten und vor der letzten Masche kaum ein, so dass ich da nichts ändern musste. Ansonsten habe ich mich dann bis zur Rüsche weiter genau an die Anleitung gehalten.
Rüsche und Abschluss
Nach einer Gesamtlänge von 55 cm (in der Mitte gemessen) – das waren 182 Reihen glatt rechts nach den Krausrippen am Beginn – habe ich für die Rüsche zugenommen, wie in der Anleitung beschrieben: sowohl die erste, als auch die zweite Zunahme. Dann habe ich 7 weitere Reihen glatt rechts gestrickt (Rückreihe nach der zweiten Zunahme plus sechs weitere Reihen re./li.).
Damit sich die Rüsche nicht so stark einrollt, habe ich den Abschluss dann wieder kraus gearbeitet: Hin- und Rückreihen rechts. Beginnend mit der ersten Rückreihe waren das 5 Reihen. Auch in den krausen Reihen habe ich am Rand weiter zugenommen, wie in der Originalanleitung beschrieben. Dann habe ich nach der 5. Reihe (in der Hinreihen-Richtung) locker abgekettet.
Fäden vernähen. Fertig!
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