Von einem gekauften Kleidungsstück einer Freundin inspiriert habe ich mir diese große Stola mit einem iCord-Rand aus falschem Pelz gemacht. Dafür habe ich auf das für mich schon sehr bewährte Muster „Hamburg Calling“ zurückgegriffen – ich glaube, es ist mein fünfter HC –, es allerdings etwas abgewandelt. In diesem Beitrag findest du alle Details zu Material und Arbeitsweise.
Das Fellgarn war schnell gefunden: Linie 332 Fur von Online. Etwas länger habe ich nach einem dünnen Garn gesucht, das sowohl meinen Farbvorstellungen entspricht – ein leicht meliertes Beige – als auch aus dem richtigen Material ist. Ich mag nämlich nicht gerne Wolle und reine Kunstfaser kombinieren. Irgendwie finde ich das passt nicht und führt leicht zu Elektrostatik. Fündig geworden bin ich dann einmal mehr bei dem Feria-Outlet mit sehr preiswerter Wolle hier gleich in der Nähe. Boogie heißt das Baumwollgemisch, das sich sehr schön und leicht verarbeiten lässt.
Maße
Alles in allem hat die Stola eine hintere Länge von ca. 66 cm (ohne Pelzrand). Die äußeren Ränder der Segmente messen ca. 95 cm, der obere Rand (geradegezogen), ca. 190 cm. Es ist also eine Stola so richtig zum Reinkuscheln, aber wegen des Materials natürlich eher leichter, kann also gut drinnen getragen werden, etwa über einer Bluse als Ersatz für eine leichte Jacke oder einen dünnen Pullover.
Auf dem Foto sieht das Tuch etwas asymmetrisch aus. Die unteren drei Seiten sind aber natürlich genau gleichlang.
Hier sind alle Details zu der Stola:
Material
- ca. 380 Gramm Boogie von Feria: 58 % Baumwolle, 33 % Polyacryl, 9 % Polyamid. Lauflänge ca. 200 m/50 g.
- ca. 120 Gramm Linie 332 Fur von Online (Amazon-Werbelink*), Farbe 005: 55 % Polyester, 45 % Polyamid. Lauflänge ca. 70 m/50 g.
Nadeln
- Rundnadel KnitPro Cubics (Amazon-Werbelink*), Stärke 3,5, Länge 150 cm
- Rundnadel KnitPro Cubics (Amazon-Werbelink*), Stärke 6,0, Länge 150 cm
- Stopfnadel zum Fädenvernähen
Maschenprobe
ca. 24 Reihen und 34 Reihen glatt rechts = 10 x 10 cm
Grundanleitung
Hamburg Calling (hier geht es zur kostenlosen Anleitung)
Variation
Abweichend von der Grundanleitung habe ich zu Beginn mit der Rundnadel 3,5 35 Maschen angeschlagen und vier Reihen kraus rechts gestrickt, dabei aber schon ganz normal die Zunahmen gearbeitet. Danach habe ich, wie in der Anleitung, glatt rechts weitergestrickt.
Abschluss/untere Kante:
Auf die Rüsche am Schluss habe ich aus naheliegenden Gründen verzichtet. Damit sich die Arbeit nicht rollt, habe ich am Schluss wieder, beginnend mit einer Rückreihe, drei Reihen kraus rechts gestrickt. Dann habe ich, um danach den Fellrand gut anstricken zu können, in der letzten Reihe (Hinreihe) Lochmuster gestrickt: 1 M rechts, *Umschlag, 2 M. rechts zusammenstricken*, ab * wiederholen. Es kam bei mir genau mit einer rechten Masche am Schluss aus. Insgesamt habe ich also eine Masche am Anfang zugenommen. Das ist aber nicht so entscheidend. Man kann auch mit zwei zusammengestrickten Maschen enden. Danach habe ich ganz normal (aber schön locker) abgekettet.
Fellrand (rundherum):
Der Fell geht rundherum, allerdings habe ich den unteren Rand separat gestrickt und dann an einem Stück die Seiten und den oberen Rand:
Unterer Fellrand:
Beginnend an der unteren Ecke habe ich, mit der rechten Seite des Tuchs oben, mit der Rundnadel durch die Umschläge der letzten Reihe hindurch jeweils eine Masche aufgenommen. Allerdings habe ich die erste und die letzte Masche sowie jede dritte Masche verdoppelt, indem ich in den Umschlag zuerst von vorne und dann von hinten eingestochen habe.
Dann eine Rückreihe rechts. Dann Abketten im i-Cord (wenn du auf YouTube nach dem Stichwort suchst, findest du zahlreiche Anleitungen). Ich habe, damit der Rand schön voluminös wird, 4 Maschen aufgestrickt und dann auch weiter immer mit 4 Maschen gearbeitet, also 4 Maschen zurück auf die linke Nadel, 3 abstricken, 4. und folgende verschränkt zusammen.
Seitlicher und oberer Fellrand:
Anschließend habe ich, beginnend mit der unteren linken Ecke (Draufsicht) 3 Maschen aus der Kante des Fellrands aufgenommen, dann jede zweite Reihe 1 Masche. Ohnehin ergibt sich durch die Zunahmen im Tuch eine Art Lochrand, so dass dies sehr einfach zu zählen ist.
An der oberen Kante habe ich aus jeder 2. Masche eine herausgestrickt, aber wiederum jede 3. Masche verdoppelt. Das war etwas mühsamer als an der unteren Kante, weil ich nicht an eine Lochreihe zu Beginn gedacht hatte, ging aber auch.
Zweite Seite genauso wie die erste, wieder mit 3 Maschen an der Kante des unteren Fellrands. Eine Rückreihe rechts. Abketten im i-Cord.
Fäden vernähen. Fertig!
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